Ein Hauch von Mafia-Historie
11. Oktober 2022 - Asinara, Sardinien
Gegensätze dominieren die Insel. Die friedliche, mediterrane Natur bildet einen starken Kontrast zu den verfallenen Gebäuden, die hier und da in der kargen Landschaft auftauchen. Sie sind die Überreste dramatischer Ereignisse, die Italien jahrzehntelang in Atem hielten.
Ende der 1970er Jahre gingen linke Terrorgruppen gegen die italienische Politik vor – wer gefasst wurde, kam in das Hochsicherheitsgefängnis Fornelli nach Asinara. Der Plan für einen Massenausbruch mit Hilfe von außerhalb flog zwar rechtzeitig auf, doch die Insassen versuchten es von innen. Schließlich wurden die Gefangenen von der Insel weg verlegt.
Ein neuer Gefängnistrakt wurde gebaut, in dem künftig die gefährlichsten Mafiabosse Italiens inhaftiert werden sollen. Streng isoliert wurden sie in einer Art Gefängnis im Gefängnis untergebracht, um sie zum Reden zu bewegen. Erst 1997 wurde das Gefängnis geschlossen. Die Insel ist heute Nationalparkgebiet und Heimat einer weißen Zwergesel-Art. Asinara bedeutet so viel wie „von Eseln bewohnt“.